Um dem „Novemberblues“ zu entgehen, haben wir bereits im Frühjahr eine Reise in die Sonne gebucht. Unser Ziel liegt im Süden Teneriffas in dem Ort Los Americanos. Das Hotel nennt sich Marylanza. Es ist ein 4-Sterne-Haus und befindet sich direkt neben einem Golfplatz, etwa 700 m vom Meer entfernt. Die Buchung beinhaltet einen Aufenthalt von 12 Tagen – Frühstück eingeschlossen.
Das Jahr vergeht wie im Fluge und man staunt, wie schnell es doch geht, dass der Urlaub nun unmittelbar bevorsteht.
07.11.2018 – 09.11.2018: Hotel Paradise Park Wir fahren mit dem Auto in das reservierte Parkhaus am Flughafen und werden von dem Shuttlebus direkt vor dem Terminal 1 hinausgelassen. Leider verzögert sich der Flug um 2 Stunden, da ein Crewmitglied sich krank gemeldet hat und der Ersatz erst aus Frankfurt eingeflogen werden muss. Der Condor-Flug dauert gut 5 Stunden. Als wir so gegen 16.00 h auf Teneriffa ankommen, ist es leicht bewölkt, aber sommerliche 23 Grad C warm.
Beim Einchecken im Hotel Marylanza erleben wir eine Überraschung. Wir sind überhaupt nicht im Hotelsystem vermerkt und das Haus ist zudem völlig ausgebucht.
Zunächst werden wir von einer netten Angestellten in die Hotelbar gelotst, wo uns ein Gratisdrink serviert wird. In der Zwischenzeit wird versucht, unser Problem zu lösen. Schließlich werden wir gefragt, ob wir damit einverstanden wären, für 3 Tage in ein anderes Hotel zu gehen, um dann am 4. Tag wieder zurück zu kommen. Als Entschädigung für die Umstände bietet man uns einen All-inclusive-Aufenthalt für den gesamten Urlaub an. Wir überlegen nicht lange und stimmen zu.
Mit
einem Taxi fahren wir nach Los Cristianos, wo sich das Ausweichhotel Paradise Park befindet. Die Anlage ist riesig groß, doch sehr schön gestaltet. Unsere Unterkunft befindet sich neben der Poolanlage und besteht aus einem großen Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, Bad und Balkon. Eine Treppe führt hinauf in eine weitere Ebene, wo ein zweites Schlafzimmer mit Bad und Dachterrasse untergebracht sind. Und nicht, dass man denkt, dies wäre die Unterkunft für uns Vier: nein – jedes Paar bekommt ein solches kleines Reihenhaus für sich. Von der oberen Terrasse hat man einen weiten Blick über die Häuser bis hinaus aufs Meer.
Am ersten Tag machen wir uns mit der Hotelanlage vertraut und genießen ein reichhaltiges Buffet im Tenerife Restaurant. Der Frühstücksraum („Strelitzia Restaurant“) und die Bar befinden sich im 1. Obergeschoss des Haupthauses. Eine weitere Bar gibt es auf der Dachterrasse im 7. Stock.
Nach dem Abendessen finden wir uns meistens in der Bar ein und spielen 1 bis 2 Runden Piken. Dabei werden wir mit guter Livemusik berieselt und genießen das eine oder andere Gläschen Wein, Bier oder einen Longdrink.
Die meisten Hotelgäste kommen aus Großbritannien – Deutsche sind hier offensichtlich in der Minderheit. Auffällig ist auch, dass viele Engländer eher ein paar Kilo zu viel auf den Rippen haben. Das hält sie jedoch nicht davon ab, enge und gewagte Kleidung zu präsentieren. Ich erinnere mich da insbesondere an eine mollige und gar nicht mehr so junge Dame, bei der ihr grobmaschiges Mini-Häkelkleid kaum etwas zu verbergen mag.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Shuttlebus hinunter zum Strand und wandern auf der Promenade vom Playa Las Vistas bis zum Playa de Las Americas. Es ist hochsommerlich warm. Entsprechend viele Menschen sind hier am Strand anzutreffen. Mein Schwager und seine Frau zeigen uns das Hotel, in dem sie in einem früheren Urlaub schon einmal residierten. Wir gönnen uns einen Pint für 1 €, was äußerst günstig ist. Dabei lerne ich, dass man das Biermaß wie „Peint“ ausspricht und nicht wie das von mir bestellte „Pint“, worüber sich der Kellner köstlich amüsiert hat.
Mein Schwager hatte sich beim Herunternehmen des Koffers vom Gepäckband im Flughafen den Rücken verletzt. Leider werden die Beschwerden von Tag zu Tag schlimmer, so dass er zwar gut sitzen aber keine 100 m mehr gehen kann.
Am 3. Tag machen wir verbliebenen Drei uns dann auf und fahren mit dem Bus wieder hinunter nach Los Cristianos, während mein Schwager in der Hotelanlage bleibt. Wir erkunden die andere Seite des Strandes, der hinter dem Fährhafen liegt. In einer Boutique finde ich 2 Hemden zu einem günstigen Preis. Wieder im Hotel ist mein Schwager auch angetan von der Ware und beschließt, wenn es ihm besser geht, auch ´mal in dem Laden nach einem Schnäppchen zu suchen.
An der Poolbar zeigt uns eine italienische Animateurin, wie man eine Paella zubereitet. Natürlich dürfen wir dann später davon kosten.
10.11. bis 12.11.2018: Hotel Marylanza Am Samstag werden dann wieder die Koffer gepackt. Bei immer noch bestem Wetter bringt uns ein Taxi ins Hotel Marylanza. Wir müssen eine ganze Zeit warten, bis die Zimmer übergabebereit sind. In der Zwischenzeit erkunden wir die schöne Hotelanlage. Meine Frau ersteht eine luftige Bluse aus dem Angebot einer Verkäuferin, die ihren Warenvorrat auf einer Kleiderstange präsentiert. Im Vergleich zum 1. Hotel ist es hier ruhiger und kleiner. Auch sind hier weniger junge Familien mit Kindern anzutreffen.
Gegen 16.00 Uhr beziehen wir unsere Unterkunft, die im Maisonnette-Stil errichtet ist. Meine Frau und ich nehmen die obere Wohnung, die nur über eine sehr steile Treppe zu erreichen ist. Vor dem Wohnzimmer im Erdgeschoss befindet sich eine große Terrasse, die einen weiten Blick über den G
olfplatz freigibt.
Interessant ist es zu beobachten, wie sich so mancher Golfer abplagt, den richtigen Drive für den Abschlag zu finden.
Das Essen ist auch hier sehr gut und reichhaltig. Jeden Abend wird das Buffet nach einem Motto angeboten. Mal italienisch, mal mexikanisch, mal international usw.
Schwagers Rückschmerzen werden eher schlimmer als besser. Auch das von mir besorgte Wärmepflaster bringt keine Linderung. Deshalb kommt am folgenden Tag eine Doktorin, verpasst ihm eine Spritze und verschreibt Schmerztabletten. Meine Schwägerin und ich gehen zusammen hinunter zum Strand, wo sich eine am Sonntag geöffnete Apotheke befindet.
Am Montag unternehmen wir eine Wanderung Richtung Playa de Troya und bestellen uns bei der Fa. Europcar einen Mietwagen für die folgenden 3 Tage. Den Rest des Tages verbringen wir am Pool mit Lesen und Relaxen. Abends besuchen wir das Menü-Restaurant Kentia und lassen uns ein 4-Gänge-Menü servieren. Dabei wird zu jedem Gang ein anderer Wein kredenzt.
13.11.2018 bis 15.11.2018: Inselrundfahrt mit dem Mietwagen Jürgen holt den Mietwagen ab. Es ist ein Renault Megane mit guter Ausstattung aber mit etwas zu wenig PS (O-Ton Schwager: „Lahme Krücke“). Da mein Schwager beim Sitzen keine Rückenprobleme hat, übernimmt er den Fahrpart, während ich mich mit der Navigation beschäftige. Wir fahren zunächst auf der Schnellstraße Richtung Nordwesten. In Santiago del Teide geht es über viele Serpentinen hoch ins Gebirge. Bei einem Ausguck hat man einen weiten Blick hinein in die Mascaschlucht. Hier werden ganztägige Wanderungen angeboten, die wir natürlich nicht in Anspruch nehmen können. Mein Schwager hat „Rücken“ und meine Frau leidet immer noch an den Folgen ihres Autounfalls.
In Garachico machen wir eine längere Pause und können dabei den Roque de Garachico (einen großen im Meer vorgelagerten Felsen), die Festung, die Kirche und den Marktplatz besichtigen. Nach ei
ner kleinen Snackpause geht es weiter nach Icod, wo sich in einem Park der größte Drachenbaum der Kanaren befinden soll. Da wir keinen Parkplatz finden, können wir den Baum leider nicht besichtigen und setzen die Fahrt fort.
Über das Gebirge erreichen wir wieder Santiago del Teide. Hier zweigt eine kleine Straße ab, die uns in Serpentinen hinunter an die Küste zu den Los Gigantes führt. Hierbei handelt es sich um eine steile Felsenküste, die ein hervorragendes Fotomotiv abgibt.
Dann orientieren wir uns wieder Richtung Süden und sind dann gegen 17.00 Uhr wieder im Hotel.
Ziel des folgenden Tages ist der schöne Ort Puerto de la Cruz. Unterwegs machen wir bei einem Looking-Point eine kleine Pause. Hier preist ein örtlicher Bauer seine Ware an, wobei er bei uns keinen Erfolg hat. Als der kleine Hund nach Wilfried schnappt, machen wir uns schnell wieder auf den Weg.
In Puerto de la Cruz finden wir nach einigem Suchen einen Parkplatz in der Nähe der Promenade. Auch heute ist es wieder herrlich warm und die Sonne lacht vom Himmel. Während mein Schwager in der
Nähe des Hafens eine Sitzbank findet, schlendern die übrigen Drei über die schöne Promenade und durch die Altstadt. Wirklich sehr schön und sehenswert!
Bevor die Fahrt weitergeht, genießen wir noch einen Kaffee und ein Eis. Eigentlich wollten wir einen Stopp in La Laguna einlegen. Bei der Durchfahrt durch die Innenstadt finden wir aber keine Attraktionen vor, so dass wir die Reise fortsetzen. Über die Autobahn an der Ostküste sind wir dann in etwa einer Stunde wieder im Hotel. So haben wir dann tatsächlich mit der heutigen Tour die Insel Teneriffa einmal umrundet.
Den 3. Tag, an dem uns der Mietwagen zur Verfügung steht, füllen wir mit einer Fahrt in den Teide-Nationalpark aus. Über viele Serpentinen geht es immer höher, bis wir das Teide-Plateau erreichen. Entgegen der Wetterprognose finden wir einen wolkenlosen blauen Himmel vor. Auch die
Weitsicht ist ausgezeichnet. Vor uns befindet sich der Teide mit seiner markanten Spitze. Der Berg ist mit 3.718 m die höchste Erhebung Spaniens. Bei den Roques de Garcia („Finger Gottes“), einer malerischen Felsformation, wird eine längere Pause eingelegt. Dabei wird das eine oder andere schöne Foto gemacht. Auch die dann folgenden Lavafelder sind sehr interessant und u.a. auch sehr begehrt als Kulisse für Spielfilmaufnahmen.
Leider fällt mein Schwager hier Trickbetrügern zum Opfer. Während wir eine kleine Wanderung unternehmen, bittet ein Paar meinen Schwager, der sich auf einer Bank ausruht, um Wechselgeld und fingert ihm dabei unbemerkt 50 € aus dem Portemonnaie. Er merkt dies erst bei der folgenden Kaffeepause in der Nähe von Orotava. Das ist wirklich ärgerlich. Zum Glück befinden sich das Restbargeld und die Papiere im sicheren Hoteltresor. Man stelle sich nur vor, was passiert wäre, wenn…
Um 17.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und ich gebe das Auto bei Europcar ab. Bei der Einfahrt in die Tiefgarage weht ein Werbeschild vor das Auto, das mit einem lauten Knirschen sein Leben aushaucht. Die Verkäuferin ist not amused, aber meine Schuld ist das mit Sicherheit nicht.
Abends werden noch die letzten Sonnenstrahlen am Pool genossen.
16.11.2018 bis 19.11.2018: Die letzten Tage des Urlaubs Die letzten Tage verbringen wir überwiegend in der Hotelanlage. Auch unternehmen wir einige Spaziergänge hinunter zum Meer und beobachten dabei hohe Wellen, die einige Surfer wohl besonders reizen. Mein Schwager hat immer noch „Rücken“. Die Spritze und die Tabletten haben bisher nicht wirklich geholfen. Am 17.11. werden wir bei einer Wanderung von einem längeren Regenschauer überrascht. Nachmittags ist es jedoch wieder trocken und man kann es sich am Pool gut gehen lassen.
Im Nordwesten der Insel hat es gestern ein Unwetter gegeben. Dabei haben meterhohe Wellen einen großen Schaden angerichtet. Der Ort Garachico, den wir vor ein paar Tagen noch von seiner sonnigen
Seite erlebt haben, ist davon besonders betroffen. Hier hat es beim Absturz eines Balkons einen Toten und mehrere Verletzte gegeben.
Am letzten Tag gehen wir noch einmal hinunter zum Hafen. Mein Schwager und seine Frau nehmen ein Taxi. Jetzt besteht die Gelegenheit, in der besagten Kleiderboutique („Kuala Lumpur“) ein Hemd zu erstehen.
Am Abreisetag genießen wir noch ein paar Sonnenstunden am Pool. Es wird sicherlich lange dauern, bis wir zuhause wieder Sommerwetter haben werden. Dann wird die Pikenrunde abgerechnet (Reihenfolge: Ich – meine Frau – Schwager – (Schwipp)-Schwägerin).
Der Flieger hebt pünktlich um 15.00 h ab. Bei 3 Grad C landen wir wieder in Hamburg und sind dann um 22.30 Uhr Zuhause.
Uns allen hat der Urlaub gut gefallen. Leider war mein Schwager mit seinen Rückenschmerzen stark gehandicapt und so konnten wir die eigentlich geplanten Wanderungen nicht unternehmen. Aber wir haben das Beste aus der Situation gemacht und trotzdem einen schönen und entspannten Urlaub genossen.
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