- Eine elend lange Anreise -
Lange haben wir uns Gedanken gemacht, wohin denn in diesem Jahr unsere Geschwisterreise hingehen soll. Ursprünglich war eine Städtereise nach Dublin angedacht, aber irgendwie klappte es terminlich nicht und außerdem würde der relativ kurze Aufenthalt in Irland zu den anfallenden Flug- und Hotelkosten in keinem Verhältnis stehen. Also wurde dann ´mal wieder der Behrens-Katalog bemüht und schnell war eine passende Reise gefunden. Sie soll uns in den Schwarzwald führen, kombiniert mit Ausflügen ins Elsass und an den Bodensee. Die Fahrt geht über den 3. Oktober und hat zudem den Vorteil, dass Wilfried, unser einziger Nichtrentner, nicht allzu viele Urlaubstage einsetzen muss.
01.10.2014 Wir stehen zeitig auf und sind pünktlich in Lübeck, wo wir in den Bus der Firma Behrens einsteigen. Kurz vor 07.00 Uhr beginnt unsere Reise. Der Fahrer ist bestimmt um die 70 Jahre alt und macht einen ziemlich hektischen Eindruck. Allerdings fungiert er nur als Zubringer, denn in Hamburg erfolgt ein Fahrerwechsel und Frank, unser neuer Chauffeur, übernimmt das Steuer. Der Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt und das sind über 50 Mitreisende. Frank macht einen sicheren und kompetenten Eindruck. Allerdings werden wir später feststellen müssen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Die Gruppe besteht fast ausschließlich aus Leuten jenseits der 70, so dass wir 6 den Altersdurchschnitt etwas absenken können. Hinter uns sitzt eine etwas nervige Senioren-Kegeltruppe, die schon bald die Flachmänner kreisen lässt und den einen oder anderen Chor anstimmt. Nicht schön, aber laut.
Hinter Kassel serviert uns Frank ein 4-Gänge-Menü, bestehend aus "Schweinefilet im Darm an Spreewaldgurke, garniert mit Mostrich und Toast" (Würstchen mit Brot). Sowohl der Verbrauch an Getränken als auch an Würstchen wird auf einem vorbereiteten Zettel notiert. Abgerechnet wird dann am letzten Tag.
Der Bus ist nach Aussage des Fahrers noch relativ neu. Er macht aber unangenehme Rumpelgerä
usche, als wenn sich eine Unwucht in der Achse befinden würde. Mit ständigem Vibrieren erreichen wir so gegen 19.00 Uhr, also nach rund 12 Stunden Fahrt, Wolfach im Kinzigtal, wo sich unser Hotel "Kurgarten" befindet. Das 3-Sterne-Haus macht einen soliden Eindruck und besticht insbesondere durch seine landschaftlich schöne Lage. Bevor wir unsere Zimmer erhalten, werden wir zunächst in den Speisesaal geführt, wo bereits ein reichhaltiges Buffet aufgebaut ist. Während des Essens unterhalten wir uns u.a. über Schwarzwälder Kuckucksuhren und Marion meint, dass in den meisten Uhren auch eine kleine Wetterstation integriert wäre. Bei einem Hoch käme immer das Männchen zum Vorschein. Honi soit qui mal y pense.
Nach dem guten Essen nehmen wir unsere Zimmerschlüssel in Empfang. Wilfried und Julia sind mit ihrem sehr kleinen Zimmer nicht zufrieden, erhalten dann aber auf ihre Bitte hin einen größeren und schöneren Raum in einem Seitentrakt. Abends treffen wir 6 uns in der Hotelbar. Wie üblich, werden wieder die Karten gemischt und die Piken-Runde kann beginnen. Wir haben viel Spaß und das eine oder andere Bierchen fließt durch durstige Kehlen. Am Nachbartisch sitzt eine ältere Frau, die nicht weit von Jürgens und Marions Vater entfernt wohnt und mit ihm zusammen im Sportverein Prellball spielt. So klein ist die Welt!

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