- Die Goldene Stadt an der Moldau -
In diesem Jahr soll unsere Adventsreise nach Prag gehen. Marion übernimmt rechtzeitig die Buchung bei dem Reiseunternehmen Behrens, Eutin. Das Angebot beinhaltet eine Busreise ab Lübeck, 3 Übernachtungen mit Frühstück im NH-Hotel Prag (ehemals Möwenpick), eine Stadtführung sowie eine Bootsfahrt auf der Moldau.
Das klingt alles vielversprechend und wir sind schon ganz gespannt, was uns in Prag erwartet.
10.12.2015: Anreise nach Prag Nachdem der Reimers´sche Pkw vor dem Bornschein´schen Grundstück sicher abgestellt worden ist, rollen wir unsere Koffer zu der Bushaltestelle, die sich in der Nähe des Lübecker Hauptbahnhofes befindet. Heike ist bereits eingetroffen und so können wir unsere reservierten Plätze im Bus einnehmen. Pünktlich um 07.00 Uhr erfolgt die Abfahrt. Am ZOB in Hamburg steigen weitere Gäste zu. Unser schon etwas betagter Busfahrer informiert uns, dass wir von ihm lediglich bis zur Raststätte Brunautal gebracht werden, wo uns dann der reguläre Fahrer Peter übernehmen wird. Wir bräuchten aber keine Angst zu haben, berichtet der Fahrer scherzhaft. Er hätte heute Morgen auf Alkohol und Drogen verzichtet und die theoretische Fahrprüfung hätte er auch schon bestanden.
In der Raststätte Brunautal wird eine halbstündige Pause eingelegt. Wie üblich, werden belegte Brötchen, Kaffee u nd Sekt gereicht. Manfred zückt eine Plastiktüte und Sigrun denkt sich, dass diese wohl für den Müll vorgesehen sei. Sie ist gerade dabei ihren Pappbecher zu entsorgen, als Manfred energisch protestiert. In der Tüte befinden sich nämlich Marzipanherzen, die uns zum Nachtisch angeboten werden.
Am Himmel lacht die Sonne und die Temperaturen liegen über dem Nullpunkt. Herz, was willst du mehr! Gegen 14.00 Uhr passieren wir den Flughafen Leipzig und können hier das größte Flugzeug der Welt bestaunen, eine russische Antonow AN-225. Bei der nächsten Raststätte wird wieder eine Pause eingelegt und ein kleiner Snack verzehrt. Dabei werden dann auch die 50-Cent-Gutscheine eingelöst, die sich nach zahlreichen Toilettenbesuchen auf Raststätten im Laufe des letzten Jahres angesammelt haben. Jürgen meint, das wären sozusagen die Aktien des kleinen Mannes.
Auf dem Platz im Bus vor Sigrun und Jürgen sitzt ein Fahrgast, der sich sein Haupthaar so kunstvoll drapiert hat, dass die kahlen Stellen fast gänzlich verdeckt sind. Irgendwie ist der Anblick gewöhnungsbedürftig. Ich würde mir mit Sicherheit nicht die Nackenhaare züchten, nach vorne kämmen und unter Verwendung von reichlich Haarspray dann auch noch festtackern. Aber schmunzeln muss man doch.
Gegen 18.00 Uhr erreichen wir unser NH-Hotel, dass sich etwa 30 Gehminuten von der Altstadt entfernt befindet. Das Haus hat einen 4-Sterne-Status. Die Zimmer sind groß und komfortabel. Leider funktioniert jetzt im Winter die Klimaanlage nicht und dadurch ist es sehr warm in den Räumen, zumal die Fenster mangels eines Griffes nicht geöffnet werden können.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, unternehmen wir eine Wanderung in die nähere Umgebung und wollen in einer Brauereigaststätte unser Abendessen zu uns nehmen. Das Lokal scheint sehr beliebt zu sein, denn alle Plätze sind reserviert und wir ziehen unverrichteter Dinge wieder ab. In einem großen Einkaufszentrum tauschen wir Euros in Kronen. In der Nähe eines kleinen Weihnachtsmarktes stoßen wir dann auf ein typisch tschechisches Restaurant und können hier die letzten freien Plätze ergattern. Die Minihaxe und die Rippchen schmecken hervorragend. 1 bis 2 Pilsner Urquell runden die Sache ab.
Unser Hotel bietet eine Seilbahn zu einer Skyline Bar an. Das probieren wir natürlich aus. Hier oben befinden sich weitere Hotelzimmer und man hat einen fantastischen Blick über ganz Prag. Wir fahren wieder hinunter und finden in der Hotelbar einen Platz, an dem wir unsere obligatorische Pikenrunde starten können.
Um 23.00 Uhr ist Zapfenstreich. Marion besorgt von der Hotelrezeption einen Fenstergriff, den wir natürlich alle verwenden, um frische Luft in die Zimmer zu lassen.
11.12.2015: Die Prager Altstadt Nach einem guten Frühstück sitzen wir um 09.00 Uhr im Bus und sind bereit für die Stadtrundfahrt. Unsere Stadtführerin ist eine Deutsche, die hier in Prag mit ihrem Mann zusammen wohnt. Der Fahrer lässt uns an der Moldau heraus und wir unternehmen eine Wanderung durch die Innenstadt. Vor dem Kafkamuseum sehen wir einen Brunnen, bei dem sich 2 Männer-Skulpturen gegenseitig anpinkeln. Was sich der Künstler bei dieser Provokation gedacht haben mag, bleibt wohl der Interpretation des Betrachters vorbehalten.
Über die schöne Karlsbrücke gelangen wir in die Altstadt. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Burg. Petrus meint es auch he
ute gut mit uns und so erstrahlen die Fotos in einem schönen Glanz. Uns werden der Wenzelsplatz und der Altstädter Ring gezeigt. Außerdem besichtigen wir eine Klosterkirche, die einen riesigen Altar beinhaltet. Unsere Stadtführerin zeigt uns die Haltestellen der U-Bahn und der Busse, die uns ggf. wieder zurück ins Hotel bringen könnten. Einige Mitreisende sind sehr umständlich und fragen während der Stadtbegehung etliche Male nach, wo sich denn der Bus oder die Haltestellen befinden würden.
Kurz vor 12.00 Uhr klinken wir uns aus der Gruppe aus und kehren in ein Café direkt gegenüber der Astronomischen Uhr des Rathauses ein. Das Café befindet sich im Obergeschoss und von hier kann man sehr schön das Laufen der Apostel oberhalb der Uhr beobachten. Wir gönnen uns einen Cappuccino und begeben uns danach auf den Weihnachtsmarkt, der sich direkt auf dem Altstädter Ring befindet. Natürlich werden auch die hiesige Bratwurst und ein Glühwein probiert.
Wir schlendern durch die schönen Gassen und sehen dabei viele Geschäfte, die geschliffene Gläser anbieten. Das ist natürlich etwas für Manfred. Es wird allerdings viel Pressglas angeboten und der Artikel, nach dem Manfred speziell sucht, wird leider nicht gefunden.
Die Zeit ver
geht wie im Fluge und als es anfängt zu dämmern, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zurück ins Hotel. Wir überqueren wieder die Karlsbrücke und wandern auf einem schönen Weg entlang der Moldau. Wir kehren erneut in das Lokal ein, in dem wir gestern so gut bedient wurden. Den Abend verbringen wir wieder in der Bar beim Piken. Erwähnenswert wäre noch, dass Manfred sein Bierglas umkippt und danach die Karten wieder trocken gerieben werden müssen.
12.12.2015: Auf der Burg Für 5 EUR pro Person bietet unsere Stadtführerin eine Wanderung durch die Prager Burg an. Alle Gäste nehmen daran teil. Leider nieselt es heute morgen etwas, aber der Regen lässt zum Glück schon bald wieder nach. Wir passieren das größte Sportstadion der Welt, das heute mehr einer Ruine als einer funktionierenden Sportstätte gleicht. Zu Zeiten der Spartakiaden fasste das Stadion fast 200.000 Besucher.
Der Bus wird vor dem Eingang der Burg abgestellt. Wir kommen an dem Palast vorbei, in dem der Tschechische Präsident Milos Zeman residiert. Dann erreichen wir den Burginnenhof und können eine katholische Prozession beobachten. Sogar der aktuelle Kardinal von Prag, Dominik Duka, ist unter den vorbeiziehenden Geistlichen. Von einer Terrasse aus hat man einen weiten Blick über die goldene Stadt Prag. Auch die Deutsche Botschaft ist ganz in der Nähe. Hier hatte ja bekanntlich der seinerzeitige Außenminister Genscher am 30.09.989 seine berühmte Rede an die ausreisewilligen DDR-Bürger gehalten.
Vor der Burg erfolgt gerade eine Wachablösung, die wir mit Interesse verfolgen. Der berühmte Veitsdom ist wegen der aktuellen Messe nicht zugänglich. Aber auch sein Äußeres ist wirklich imposant. Nachdem wir uns von der Stadtführerin verabschiedet haben, schlendern wir ganz entspannt über den kleinen Weihnachtsmarkt, der sich unterhalb des großen Domes befindet. Wir probieren einen kleinen Snack, bestehend aus Schupfnudeln, Sauerkraut und Rosinen sowie einen Glüh
wein.
Auf dem Gelände der Burganlage, ganz in der Nähe des Goldenen Gässchens, finden wir ein Glasschleifergesc häft, das sich der Egermann-Technik verschrieben hat. Das ist doch ganz etwas anderes als die Billigläden unten in der Altstadt! Manfred als Experte ist sehr begeistert von der Kunst des Schleifens und den schönen Exponaten, die natürlich auch nicht gerade billig sind.
Nachdem wir uns die Burganlage ausgiebig angesehen haben, machen wir uns auf den Weg zurück an die Moldau. Es geht für eine Weile relativ steil bergab, bis wir den Fluss erreichen. Auf dem Weg
zurück zum Hotel kehren wir in ein Café ein und trinken eine heiße Schokolade, die so richtig durchwärmt. Der Vorschlag, eine kleine Pikenrunde einzustreuen, wird von Manfred vehement abgelehnt. Er meint - wohl mit Recht - dass dazu heute Abend noch genügend Zeit sei. Also genießen wir das schöne Ambiente des Cafés und ruhen uns ein bisschen aus.
Wieder im Hotel, wird noch eine Stunde gepikt, bis es dann auch schon wieder Zeit wird, zum Bus zu gelangen. Auf dem Programm steht heute Abend eine Bootsfahrt auf der Moldau. Wir besteigen das Schiff und erleben 2 nette Stunden mit Schifferklaviermusik und einem reichhaltigen Büffet.
Gegen 21.00 Uhr sind wir wieder im Hotel - Zeit genug, noch eine letzte Pikenrunde zu starten. Dann wird abgerechnet. Sieger sind die Reimers´schen vor Bornschein´s.
Heike belegt einen guten 5. Platz.
13.12.2015: Rückreise Pünktlich um 08.00 Uhr verlässt unser Bus das Hotel. Heute am Sonntag (3. Advent) herrscht wenig Autoverkehr und dadurch sind wir schnell aus Prag heraus. In Dresden wird ein Zwischenstopp eingelegt und wir haben hie
r die Gelegenheit, den Striezelmarkt zu besuchen. Leider regnet es gerade, als wir ankommen. Das hält uns aber nicht davon ab, über den schönen Weihnachtsmarkt zu schlendern. Bei der großen Pyramide treffen wir auf Brigitte, der wir unser Erscheinen vorher telefonisch angekündigt hatten. Leider steht uns nicht viel Zeit zu Verfügung - bereits um 12.00 Uhr heißt es wieder Abschied zu nehmen, nicht ohne liebe Weihnachtsgrüße und alles Gute für das Neue Jahr zu wünschen.
Ohne Probleme erreichen wir gegen 18.00 Uhr Lübeck. Das Lokal "Feuerwerk", das wir sonst immer für ein Abendessen ansteuern, steht wegen einer geschlossenen Gesellschaft nicht zur Verfügung. Wir finden aber ein griechisches Restaurant und sind hier mit dem Essen sehr zufrieden.
Damit endet die Adventstour 2015. Wie nicht anders zu erwarten, hatten wir wieder viel Spaß und haben eine sehr schöne Stadt besucht. Zur guten Stimmung hat sicherlich auch das überwiegend schöne Wetter beitragen.
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