Durch ein unvorhersehbares Ereignis musste unser geplanter Urlaub im Allgäu ausgefallen. Nachdem nunmehr die Folgen einigermaßen gemeistert sind, haben wir uns kurzfristig entschlossen, eine Kreuzfahrt mit der AIDAbella nach Norwegen zu unternehmen. Die Buchung klappt ganz schnell und wir lassen uns eine schöne Balkonkabine reservieren.
Wir sind schon ganz gespannt, ob wir genauso begeistert von der norwegischen Landschaft sind, wie z.B. unsere Geschwister und Schwager es uns berichtet haben.
12.08.2018 Die Anreise nach Kiel erfolgt mit der Bahn. Ohne umzusteigen kommen wir mit etwa 20 Minuten Verspätung gegen 15.00 Uhr am Bahnhof an. Hier finden wir einen AIDA-Stand vor, der für einen klei
nen Preis den Koffer- und Personentransfer zum Schiff anbietet. Wir lassen also unsere beiden Koffer dort und begeben uns danach zum Shuttlebus, der direkt gegenüber dem Einkaufszentrum „Sofienhof“ auf uns wartet. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir das Kreuzfahrt-Terminal, wo neben der AIDAbella auch das TUI-Schiff „Mein Schiff 4“ liegt.
Das Einchecken geht schnell vonstatten. Wir bekommen jeder eine Bordkarte, die gleichzeitig als Kabinenschlüssel als auch als Zahlungsmittel an Bord dient. Da unsere Koffer noch nicht eingetroffen sind, begeben wir uns zunächst in das Buffet-Restaurant „Weite Welt“ und nehmen einen kleinen Snack zu uns.
Das Schiff ist mit rund 2.000 Passagieren ausgebucht. Es verfügt über 2 große Buffet-Restaurants („Weite Welt“ und „Marktrestaurant“) sowie über ein bayrisches Lokal „Almhütte“. Außerdem stehen weitere Restaurants zur Verfügung, deren Besuch allerdings nicht im Reisepreis enthalten ist. Das Schiff macht einen sehr gepflegten Eindruck. Es beinhaltet zudem verschiedene Bars, eine schöne Badelandschaft mit Sonnendeck (vergleichbar mit „Mein Schiff 2“) sowie eine großzügiges Theatrium, das sich über 3 Decks erstreckt. Zu erwähnen wären dann da noch ein Bordshop, ein Fotoladen und ein großer Fitnesspark.
Die Reise wird „all Inclusive“ angeboten. Das heißt, dass das Essen und die Getränke zu den Mahlzeiten im Reisepreis enthalten sind. Eine Getränkebestellung außerhalb der Essenseinnahme ist aber kostenpflichtig – allerdings zu moderaten Preisen.
Wir hatten die Reise laut Angebot eines Ülzener Reisebüros über „Travelzoo“ für einen Preis gebucht, der 100 € günstiger war als wir anschließend bei AIDA zahlen mussten. Dieser Betrag wurde daraufhin unserem Bordkonto für Ausgaben an Bord gutgeschrieben.
Nach dem Snack testen wir schon mal das Sonnendeck und machen es uns auf den bequemen Liegen gemütlich. Inzwischen sind auch unsere Koffer eingetroffen und wir können unsere Kabine in Augenschein nehmen. Sie befindet sich auf Deck 6 und hat die Nummer 6161, also leicht zu merken. Wir sind mit der Ausstattung sehr zufrieden. Die Kabine ist geräumig, hat ein großes Doppelbett, ein separates Badezimmer und ausreichend Stauraum in Form von Schränken und Ablagen. Der große Balkon ist mit 2 Liegen sowie einer Hängematte ausgestattet.
Um 18.00 Uhr verlässt das Schiff den Kieler Hafen und macht sich auf den Weg nach Norwegen. Wir fahren durch die Kieler Förde und erreichen dann bald bei Laboe die offene Ostsee. Zum Abendessen besuchen wir das „Marktrestaurant“ und sind von der Ausstattung der Räume (Marktständen nachempfunden) und der Vielfalt des Angebotes sehr angetan. Insbesondere beeindrucken uns die reichhaltigen Auslagen an Obst und Gemüse. Aber auch Fisch und Fleisch und die zahlreichen Beilagen sind nicht zu verachten. Wir sind mit dem Essen und den Getränken (Bier, Wein, Softdrinks) äußerst zufrieden.
Nach dem Essen halten wir uns auf dem Kabinenbalkon auf und genießen dabei das schöne Wetter bei Lesen und Relaxen.
13.08.2018 Bis das Schiff den ersten Hafen in Norwegen (Eidfjord) erreicht, sind etliche Seemeilen zurückzulegen. Somit können wir heute einen Seetag genießen. Wir haben Glück: Petrus meint es gut mit uns und so verbringen wir einen Großteil des Tages auf dem Pooldeck, nur unterbrochen von einem Mittagssnack und Kaffee und Kuchen in der AIDA-Bar. Das Abendessen im „Marktrestaurant“ ist wieder hervorragend.
14.08.2018 Um 07.00 legt die AIDAbella in Eidfjord an. Wir haben gut geschlafen. Von irgendwelchen Schaukelbewegungen des Schiffes war nichts zu spüren. Das Wetter ist auch hier sonnig. Der Ort, gelegen im gleichnamigen Fjord, ist überschaubar. Prägnant ist ein großes, in Holzbauweise errichtetes Hotel direkt am Kai. Sehr beeindruckend sind die Landschaft und die Berge, die sich dicht an den Fjord schmiegen.
Wir verlassen das Schiff und begeben uns zu einem Informationsstand, an dem man diverse Tagesausflüge buchen kann. Ich stelle mich bei der langen Schlange an, um einen Ausflug zu dem vermeintlich sehenswerten Wasserfall Vøringsvossen zu buchen. Da werde ich von einer Frau aus Karlsru
he angesprochen, die vorne in der Schlange stand und ein Taxiticket in der Hand hält. Sie fragt mich, ob ich Interesse hätte, mit ihr und ihrem Ehemann zum Wasserfall zu fahren. Natürlich sage ich sofort zu. Zum einen brauche ich nicht zu warten, bis sich die lange Schlage langsam abbaut und zum anderen ist die Fahrt mit dem Taxi auch nicht wesentlich teurer als mit dem nächsten freien Bus, der ohnehin erst in 2 Stunden fahren würde.
Wenig später kommt das Taxi und wir fahren zu Viert zu dem etwa 20 km entfernten Wasserfall. Dabei geht es ständig bergan und ein langer Tunnel muss passiert werden. Oben angekommen haben wir etwa 1 Stunde Aufenthalt. Das Panorama ist wirklich toll, zumal das Wetter mitspielt. Beeindruckend ist der hohe Wasserfall, der mit lautem Getöse hinab ins Tal stürzt. Rings um den Wasserfall ist ein Laufsteg angebracht worden, so dass die Fotografen von allen Seiten ihre Lieblingsmotive finden können.
Mittags sind wir wieder an Bord und lassen es uns auf dem Pooldeck gut gehen. In der prallen Sonne ist es recht warm, so dass man einen Schattenplatz sucht. Nach dem Abendessen (natürlich wieder im „Marktrestaurant“) begeben wir uns in die AIDA-Bar und kniffeln ein paar Runden.
15.08.2018 Gegen 14.00 Uhr legt das Schiff in Ålesund an. Es ist heiter bis wolkig und ab und zu kommt ein kurzer Regenschauer hernieder. Aber es ist recht warm – so etwa 22 Grad C.
Wir machen eine Stadtbegehung auf eigene Fast. Die Stadt besticht durch eine wundervolle Jugendstilarchitektur. Nach einem Großbrand im Jahr 1904 wurde die Stadt fast vollständig wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit stammen die prachtvollen Bauten mit ihren farbenfrohen Fassaden, den zahlreichen Türmchen und Verzierungen.
Wir s
chlendern ganz entspannt durch die Gassen und machen bei der alten Kirche halt, um das Ende eines kurzen Regenschauers abzuwarten. Nachdem wieder die Sonne scheint, setzen wir unsere kleine Wanderung fort und kommen dabei an dem schönen Hafen vorbei. Sigrun begibt sich danach wieder auf das Schiff, während ich die 412 Stufen hinauf auf den Hausberg Aksla in Angriff nehme. Von oben hat man einen herrlichen Blick über die Hafenstadt, die sich über 3 Inseln im Fjord erstreckt. Wirklich sehr beeindruckend dieses Panorama. Da sieht die AIDAbella von hier oben wie ein Spielzeug aus.
Wieder an Bord nutzen wir die Zeit bis zum Abendessen mit Lesen und Kniffeln.
Um 19.00 Uhr verlässt das Schiff den Hafen. Abends schauen wir uns im Theatrium die Bordshow mit einer Darbietung zum Thema „Rolling Stones“ an.
16.08.2018 Eigentlich ist der nächste Hafen Molde. Etwas erstaunt sind wir, als wir aus dem Kabinenfenster gucken. Das Schiff liegt im Hafen von Åndalsnes, ganz am Ende des Moldefjords. Wir haben wohl die Ansage des Kapitäns verpasst, denn es wurde mitgeteilt, dass in Molde bereits ein weiteres Kreuzfahrtschiff liegt und daher kein weiterer Liegeplatz mehr vorhanden war.
Åndalsnes ist wenig attraktiv und außerdem ist es zurzeit recht neblig. Deshalb wird das Schiff nicht verlassen. Gegen 12.00 legt die AIDAbella wieder ab und fährt sodann zu dem planmäßigen Hafen Molde, den wir so gegen 13.30 Uhr erreichen (der andere Kreuzfahrer ist inzwischen ve
rschwunden).
Wir hatten schon im Vorwege einen Ausflug mit dem Bus entlang der Nordmeerküste gebucht. Um 14.00 Uhr geht die Panoramafahrt los. Über ein Gebirge und durch einige Tunnel erreichen wir dann das Nordmeer. Hier hat man Anfang des 20. Jahrhunderts eine Küstenstraße gebaut, die das Festland mit verschiedenen vorgelagerten Inseln verbindet. Die Landschaft ist hier wildromantisch. Wir haben Glück: es ist trocken und wir können eine kleine Rundwanderung an der Küste unternehmen. Die Reiseleiterin ist ein Deutsche, die im Rentenalter nach Norwegen ausgewandert ist. Ihr Sohn besitzt hier einen Bauernhof und so bleibt die Familie zusammen.
Ein 2. Stopp wird bei einem kleinen Dorf am Meer eingelegt, das durch die zahlreichen bunten Häuser besticht. Gegen 17.30 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff und sind beide der Meinung, einen lohnenswerten Tagesausflug erlebt zu haben.
Vor dem Abendessen gönnen wir uns noch einen Cappuccino und ein Bier und lassen es uns gut gehen.
17.08.2018 Als wir um 10.00 Uhr in Bergen ankommen, regnet es ausgiebig und wir warten erst einmal ab, bis das Wetter wieder besser wird. Dies ist so gegen 12.00 Uhr der Fall. Wir verlassen das Schiff und steigen in einen Hop on – Hop off – Bus ein, der uns durch die gesamte Altstadt fährt. So kann man schon ´mal einen groben Eindruck über die Stadt und die Lage der einzelnen Sehenswürdigkeiten erhalten.
In Bergen liegen zurzeit 5 Kreuzfahrtschiffe und da kann man sich vorstellen, wie voll die Stadt ist. Unseres Erachtens ist die Kapazitätsgrenze für diese Kleinstadt erreicht, wenn nicht sogar überschritten.
Beim Fischmarkt (Fysketorget) steigen wir aus und sind dann ganz schnell in dem Hanseviertel Bryggen mit seinen historischen Kaufmannshäusern und kleinen Innenhöfen. Dies ist wirklich sehr seh
enswert – die bunten Holzhäuser strahlen in der Sonne und die enge n Gass en laden zum Bum meln ein. Wir besuchen ein Weihnachtshaus, das ganzjährig Festtagsartikel anbietet. In einer Boutique erstehen wir eine kleine bunte Zeichnung, die die Hansehäuser abbildet. So können wir unsere Sammlung im Flur unseres Hauses vervollständigen.
Ein Muss ist die Fahrt mit der Fløybahn hinauf auf den Hausberg. Ich habe unterwegs bereits 2 Karten für uns im Internet gekauft. Dadurch müssen wir uns nicht ganz hinten anstellen. Nach etwa ¼ Stunde sitzen wir in der Gondel, die uns hinauf auf den Berg bringt. Oben angekommen gießt es wie aus Kübeln und der Blick ins Tal ist gleich Null. Nach etwa 10 Minuten erscheint die Sonne wieder, der Himmel ist strahlend blau und die Sicht auf die Stadt und den Fjord hervorragend. Da haben wir wirklich Glück gehabt!
Wieder unten in der Stadt gehen wir zu Fuß zurück zum Schiff und genießen in dem „Weite-Welt-Restaurant“ einen Kaffee und ein Stück Kuchen.
Um 18.00 Uhr verlässt die AIDAbella Bergen und begibt sich auf die Rückreise nach Kiel. Abends finden wir uns wieder in der AIDA-Bar ein und beobachten dabei einen Salsa-Tanzkurs.
18.08.2018 An dem heutigen Seetag treten starke Winde auf und es ist kalt und stark bewölkt. Also keine Einladung, das Pooldeck zu nutzen. Leider hält das schlechte Wetter den ganzen Tag an, so dass wir viel lesen und spielen und uns von dem Bordprogramm berieseln lassen. Die Show am Abend im Theatrium ist als „Farewell-Show“ ausgelegt und recht gelungen, wie wir finden.
19.08.2018 Während des Frühstücks erreichen wir Kiel. Wir packen unsere Koffer und verlassen das Schiff am späten Vormittag. Der Shuttlebus bringt uns wieder zum Bahnhof. Leider müssen wir während der Rückreise 2 x umsteigen, da zwischen Eutin und Lübeck wegen Gleisarbeiten ein Schienenersatzverkehr eingerichtet wurde. Dadurch dauert die Heimfahrt etwa 1 Stunde länger, aber das ficht uns nicht groß an.
Fazit: Die Norwegenreise ist wirklich zu empfehlen. Auch das Schiff war zu unserer Zufriedenheit und hält dem Vergleich mit dem uns schon bekannten „Mein Schiff“ unbedingt stand.
Vielleicht ist das Publikum etwas anders zusammengesetzt, aber das hängt dann wohl mit der etwas höherpreisigen „Mein Schiff“ zusammen.
Ich denke ´mal, dass uns diese Reise noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Für die auf meinen Seiten gesetzten Links sind allein die Verfasser verantwortlich. Ich selbst übernehme für die Inhalte keine Verantwortung.
|