Münsterland 2002
28.05.2002 von Heek nach Laer 129 km
Nach gut durchschlafener Nacht wird das Frühstück an einem großen runden Tisch auf der Diele eingenommen. Die Tafel ist reichlich gedeckt, sogar ein Spiegelei wird angeboten. Draußen regnet es leicht, aber es wird schon
wieder heller. Um 9.00 Uhr verlasse ich bei trockenem Wetter die gastliche Stätte und schlage die östliche Richtung nach Metelen ein. Nach dem Ort beginnt der sogenannte Schöppinger Berg, der steil
bis zu einer Höhe von 150 Metern
ansteigt und den Einsatz der kleinen Gänge erfordert. Oben angekommen hat man einen schönen weiten Blick über das Münsterland. Ich
fahre auf dem Plateau an zahlreichen Windrädern vorbei und erreiche dann nach rasanter Abfahrt Burgsteinfurt. Allerdings ist der Radweg zunächst in einem weiten Bogen um den Ort ausgeschildert. So fahre ich zunächst durch den Bagno
, einer großen Wald- und Parklandschaft, die zum Wasserschloss gehört. Das Wasserschloss Burg Steinfurt ist eine der schönsten und größten Schlossanlagen des Münsterlandes. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die
Anlage mehrmals schwer beschädigt, aber auch ausgebaut und erweitert, so dass sich das Ensemble der Burgbauten als bunte Stilmischung verschiedener Epochen
präsentiert. Die Anlage besteht aus einer Haupt- und einer Vorburg. Sie wird noch heute von dem Fürsten zu Bentheim-Steinfurt bewohnt. Ich verweile einige Zeit im Park, mache ein paar Fotos und v
ernasche 2 Marsriegel.Der nächste größere Ort ist Emsdetten. Hier ist allerdings keine Burg zu finden und so ist die Stadt nach einer Rast auf dem
modernen Marktplatz schnell durchradelt. Der Weg führt mich jetzt Richtung Süd-Osten an der Ems entlang über die Ortschaft Saerbeck nach Greven. Unterwegs begegne ich immer wieder schönen Fotomotiven.
Starker Gegenwind tritt auf und so mache ich eine längere Rast auf dem Marktplatz in Greven. Von hier erreiche ich per Handy die Münsterland-Info, die mir eine Unterkunft im Waldschlösschen außerhalb von
Laer vermittelt. Bis dahin sind es aber noch etwa 35 km. Zunächst wird der Ort Nordwalde erreicht. Hier allein befinden sich 3 Burgen und Schlösser.
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Als nächstens durchfahre ich den schönen Ort Altenberge und befinde mich wieder in westlicher Richtung bei leichtem
Rückenwind. Angekommen in Laer muss ich mich erst einmal durchfragen, um mein Hotel zu finden. Das Waldschlösschen liegt etwa 2 km außerhalb des Ortes. Als ich ankomme, habe ich
ziemlich müde Beine und nehme zuerst ein erfrischendes Bad. Anschließend gehe ich hinunter in die Gaststube, um zu Abend zu essen. Die Küche scheint heute etwas überlastet zu sein, denn es befindet sich ein
holländischer Gesangsverein auf Sommerreise im großen Speisesaal und so haben die Köche und Kellner alle Hände voll zu tun, um die hungrige Gesellschaft zu bedienen. So
muss ich etwa 1 Stunde auf mein Essen warten, dafür kommt es dann reichlich und schmackhaft. Die Wartezeit habe ich mit ein paar Bierchen überbrückt. Anschließend
fahre ich noch einmal in den Ort, aber hier ist wirklich der Hund begraben. Kein Mensch weit und breit. Der Gastwirt erklärt mir später, dass wir und hier in einer erzkatholischen
Gegend befinden, in der man sich ab 20.00 Uhr gefälligst zu Hause aufzuhalten hat. Ich schaue noch etwas fern. Dabei fallen mir die Augen zu, Zeit ins Bett zu gehen. Wetterbericht: Überwiegend wolkig, windig, aber kein Regen.
Etwas kühler als gestern, so etwa 18 Grad C im Durchschnitt. |