16.05.2009
79 km

- Regenfahrt -


Grossbild 

Ein Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes: es sieht sehr dunkel und nach Regen aus. Nach dem Frühstück haben wir noch viel Zeit, bis das Museum öffnet. Wir spielen eine Runde Mau

Orgel in der Marienkirche

Mau und checken dann aus. Der Wirt gestattet es, unser Gepäck im Büro unterzustellen, so dass wir ungehindert den Museumsbesuch starten können. Zunächst besichtigen wir aber die große Marienkirche, in der uns insbesondere die große Orgel gefällt. Zwei ältere Damen holen sich gerade Kerzen zum Anzünden und es entwickelt sich das folgende Gespräch: „Berta, hast du nicht gelesen, dass eine Kerze 1 EURO kostet?“. „Doch“, antwortet die andere, „aber in unserem Alter langen auch 50 Cent.“. Ob die Seele dann noch in den Himmel springt?

Auf dem Weg zum Ozeaneum fängt es an zu regnen. Wir kaufen Ansichtskarten für die Kinder bzw. Enkelkinder. Da Hauke und Hanna bereits lesen können, werden sie sich bestimmt über die bunten Karten freuen. Punkt 09.30 h reihen wir uns in die Schlange vor dem Museum ein, das erst kürzlich durch unsere Frau Bundeskanzlerin eingeweiht worden ist. Das Haus liegt

im Ozeaneum

am Hafen gegenüber der „Gorch Fock“. Die Anlage geht über mehrere Stockwerke und ist in unterschiedliche Themenbereiche aufgeteilt. So wandeln wir durch die Abteilungen Ostsee, Nordsee, Atlantik und übrige Weltmeere und betrachten die vielen Schaukästen, Videovorführungen und Aquarien mit großen und kleinen Fischen. Zum Schluss des Rundgangs gerät man in eine große Halle, in der Modelle von Walen in Originalgröße ausgestellt sind. Der Blauwal hat eine Länge von 26 m – wirklich beeindruckend.
Nach gut 2 Stunden ist der Rundgang beendet und wir sind einhellig der Meinung, dass sich der Besuch gelohnt hat.

Der Regen hat nicht nachgelassen und so starten wir um 12.00 Uhr in voller Montur. Ich ziehe sogar die Überschuhe aus Goretex an, um keine nassen Füße zu bekommen. Wir haben Rückenwind. Das ist ganz angenehm, weil uns der Regen nicht so ins Gesicht peitscht. Einmal müssen wir durch eine schmutzige Pfütze fahren und weil Mirko vor mir ist, werde ich von oben bis unten mit Dreck bespritzt. „Ich sehe ja aus wie ein Schwein!“, sage ich. Darauf erwidert mein Filius: “Und bespritzt hast du dich auch noch.“. Da sieht man mal wieder, dass die Jugend k

Schloss Hohendorf

Pause am Zühlendorfer Hafen

einen Respekt mehr vor dem Alter hat!

Wir erreichen das schöne Schloss Hohendorf, bei dem wir eine Trinkpause einlegen. Die Radwege führen einsam durch die Natur und lassen sich sehr gut befahren. Am Zühlendorfer Hafen finden wir einen Rastplatz und machen Mittagspause. Der Regen hat zwar aufgehört, es ist aber noch recht dunkel und kalt. Wir halten uns hier nicht lange auf, denn so langsam beginnen wir zu frieren. Es folgt jetzt eine kleine Steigung, gerade richtig, um sich zu erwärmen.

Gegen 15.00 Uhr erreichen wir Barth. Sch

Dammtor in Barth

Marienkirche in Barth

Häuserzeile in Barth

on von Weitem sieht man die große Marienkirche, die über der Stadt thront. Wir finden auch hier ein schönes Café, um den obligatorischen Milchkaffee und eine Streuselschnecke zu verzehren und das sogar im Freien unter einem großen Sonnenschirm. Gleichzeitig lassen wir die heutige Übernachtung in Prerow reservieren. Das klappt gleich beim ersten Anruf.

Als wir gerade wieder im Sattel sind, fängt es erneut an zu regnen. Der Weg zweigt jetzt nach Norden ab und geht über eine Drehbrücke auf die Halbinsel Zingst / Darß. Den an sich schönen Ort Zingst durchfahren wir im Eiltempo, da wir wegen des schlechten Wetters schnell in der Unterkunft sein wollen. Die letzten Kilometer führen auf der Deichkrone direkt in das Ostseebad Prerow hinein. Unsere Pension heißt „Waldpension“ und liegt am Ortsrand etwa 2 km vom Zentrum

Prerow, Promenade

Prerow, Seebrücke

an der Seebrücke

entfernt. Wir entledigen uns der nassen Regenkleidung und hängen sie zum Trocknen über die Stühle. Zum Abendessen nehmen wir die Räder und fahren zur Promenade, wo wir ein nettes Lokal finden. Dass wir keinen Fensterplatz mit Blick auf die Ostsee bekommen, tut der Sache keinen Abbruch. Das Essen schmeckt ausgezeichnet und als wir das Lokal wieder verlassen, hat es aufgehört zu regnen und der Himmel wird bedeutend heller. Wir gehen auf die Seebrücke und schauen einigen Anglern bei ihrem Hobby zu.

Wieder in der Pension verfolgen wir die Akteure der Bundesliga und sehen, wie Wolfsburg sich den Meistertitel wohl nicht mehr nehmen lassen wird. Beim Song Contest werden wir so müde, dass wir es fast nicht mehr schaffen, den Fernseher auszuschalten.

Tagestelegramm:
gefahrene km: 79
insgesamt: 783
Geländeeigenschaften: fast nur flach entlang der Küste
Wetter: den ganzen Tag mehr oder weniger Regen
Unterkunft: sehr gutes Zimmer in einer Wohnanlage, 63 Euro mit Frühstück
Besonderheiten: Auch wenn man aussieht wie ein Schwein hat man seinen Spaß.

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