- Anreise nach Breslau -
In diesem Jahr soll unsere Geschwisterreise nach Polen gehen. Das Touristikunternehmen trendtours bietet da eine, wie wir meinen, interessante und zudem kostengünstige Reise an. Nach dem Reisesprospekt handelt es sich um eine 6-tägige Busreise nach Krakau und in die Städte Schlesiens. Jürgen kümmert sich rechtzeitig um die Buchungen. Eine Woche vor Beginn trudeln die Reiseunterlagen ein. Wie schon fast befürchtet, soll die Tour zur unchristlichen Zeit um 05.00 Uhr ab Lübeck beginnen - na, da müssen wir halt recht früh aufstehen.
Wir sind sehr gespannt, wie die Reise abläuft und ob wir den "nostalgischen Trip zwischen Oder und Weichsel", wie im Prospekt angepriesen, so nachvollziehen können.
04.07.2015: Nachdem Jürgen seinen Pkw vor dem Bornschein´schen Haus geparkt hat, gehen wir 6 mit unseren rollbaren Koffern zur Haltestelle "Beim Retteich, Lübeck", wo wenig später ein Großraumtaxi eintrifft. Wir wundern uns zunächst, dass wir die einzigen Fahrgäste sind, aber, wie wir feststellen werden, wird sich das schon bald ändern. Der Taxifahrer fährt uns zur Raststätte Budikate, wo wir in einen Kleinbus wechseln. In der Nähe des Hamburger ZOB steht dann unser Reisebus, der uns nach Polen bringen soll. Ein Fahrgast zückt ein Maßband und vermisst erst ´mal die Abstände zwischen den Sitzen. Wir schauen uns ungläubig an und der Gedanke drängt sich auf, dass der Herr wohl früher beim Vermessungsamt tätig gewesen sein müsste. Beim ZOB steigen zahlreiche Fährgäste zu und ab geht die Reise auf der A 24 Richtung Berlin.
Unser Busfahrer heißt Marcel, ist ein junger Pole und extrem schweigsam. Er spricht zwar ein wenig Deutsch, ist aber sehr schüchtern. Mittagspause wird auf einem Autohof in Neuruppin gemacht, wo wir uns bei McCafé etwas zu trinken besorgen und unseren mitgenommenen Proviant (Käsewürfel, Weintrauben, Wein) verzehren. Jürgen kauft bei aldi noch Wasser ein, da unser Busfahrer keine Anstalten macht, etwas aus seinem Fundus zu verkaufen.
Am Berliner ZOB steigen dann die restlichen Fahrgäste ein, so dass wir nun mit 42 Personen komplett sind. Es ist tierisch heiß, das Thermometer zeigt 36 Grad an. Zum Glück hat der Bus eine Klimaanlage, die die Fahrt erträglich macht. Wir überqueren die Neiße und befinden uns fortan in Polen. Der Zustand der Autobahn ist auf den nächsten 40 km äußerst schlecht und es geht recht rumpelig voran. Einmal ist Marcel wohl etwas zu zügig gefahren, denn der Bus setzt mit dem Unterboden auf. Passiert ist aber nichts.
Um 17.15 Uhr erreichen wir Breslau. Unser Hotel heißt Quality System und liegt außerhalb der Altstadt. Die Zimmer sind klein aber gut ausgestattet und - wichtig bei dem Hochsommerwetter - mit einer Klimaanlage ausgestattet. Um 18.00 Uhr gibt es ein gutes Essen vom Buffet. Das polnische Bier schmeckt ausgezeichnet.
Um 19.00 Uhr trifft sich die Gruppe im 5. Stock des Hotels. Wir werden von einer trendtours-Mitarbeiterin herzlich begrüßt. Die junge Frau ist Polin und stellt sich als "Lucie mit die roten Haare" vor. In gutem Deutsch macht sie uns mit dem Verlauf des Aufenthaltes vertraut und streut hier und da ein paar lustige Begebenheiten ein. So schärft sie uns ein, beim Hotelwechsel nichts zu vergessen. Es sei schon vorgekommen, dass sie einigen Gäste die Zahnprothese hinterher schicken musste - und das mache sicherlich keinen Spaß.
Für den kommenden Dienstag buchen wir dann noch bei Lucie ein Fakultativprogramm, das für 40 EUR einen Tagesausflug in die Hohe Tatra inkl. Mittagessen und Bergbahnfahrt beinhaltet.
Bei schönstem Wetter machen wir uns zu Fuß auf in die Innenstadt von Breslau. Nach Lucies Au
ssage bräuchte man dafür etwa eine 3/4 Stunde. Bis wir die Altstadt erreichen, vergehen aber fast 1 1/2 Stunden. Wir kommen beim Ring an und staunen nicht schlecht über die Menschenmassen, die hier unterwegs sind. Der Ring ist das Zentrum der Altstadt und besteht aus alten Patrizierhäusern, die im Karree um das schöne alte Rathaus erbaut worden sind. Fast in jedem 2. Gebäude befindet sich eine Gaststätte und entsprechend viel Publikum ist unterwegs.
Wir wollen Geld tauschen, aber leider sind alle Wechselstuben schon geschlossen. Unterhalb des Turmes der Elisabethkirche finden wir einen großen Biergarten und verweilen hier bis 23.00 Uhr bei schönstem Wetter. Die Zeche wird mangels vorhandener Zloty mit der EC-Karte bezahlt. Die Preise sind hier recht zivil. 1/2 l Bier kostet z.B. nur knapp 2 EUR.
Zurück ins Hotel nehmen wir 2 Taxis und können die Fahrt in EURO bezahlen.

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