Island im Juli 2021
11.07.2021 bis 18.07.2021

Island

Eigentlich war die Reise ja schon in 2020 geplant. Aber Corona hat uns auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. So wurde der Urlaub dann auf 2021 verschoben. Anfang Juli 2021 lag der Inzidenzwert im „grünen Bereich“, so dass wir nun unseren lange ersehnten Urlaub antreten konnten.

Am Abend vor der Abreise haben wir uns entsprechend den Vorgaben der Isländischen Regierung elektronisch registrieren lassen. Eine Einreise ist außerdem nur möglich, wenn alle Teilnehmer ein Impfzertifikat nachweisen können. Wir alle haben dies in Form eines QR-Codes auf unseren Smartphones gespeichert, so dass nunmehr alle Hürden gemeistert sein müssten.

Wir gehen zeitig ins Bett, denn morgen heißt es früh aufzustehen.

 

11.07.2021
Mit 2 Pkw fahren wir zum Flughafen nach Hamburg, wo wir im Parkhaus P1 einen sicheren Platz finden. Um 6.00 Uhr sind wir im Terminal 1. Die lange Schlange vor dem Schalter der Fluggesellschaft Eurowings löst sich schnell auf und wir haben nach dem Einchecken noch Zeit auf der Terrasse einen kleinen Snack in Form von Käse, Obst und Wein zu uns zu nehmen.

Pünktlich um 8.15 Uhr hebt der Flieger ab. Nach rund 3 Stunden Flug landen wir auf dem Flughafen Keflavik, etwa 45 km außerhalb der Hauptstadt Reykjavik. Nachdem wir ordnungsgemäß unsere elektronische Einreisegenehmigung und das Corona-Impfzertifikat vorgelegt haben, kümmert sich mein Sohn um die Übergabe des vorbestellten Mietwagens. Sehr zu unserer Freude erhalten für den gleichen Preis einen besseren und komfortableren Wagen als ursprünglich vorgesehen. Es ist ein Mercedes Vito, der bis zu 9 Personen aufnehmen kann.

Die Temperaturen auf Island sind nicht gerade hochsommerlich. Das Thermometer zeigt 13 Grad an und es nieselt leicht. Die Isländische Zeit liegt 2 Stunden hinter der MEZ. Nach Ortszeit ist es jetzt 10.30 Uhr. Sehr zum Vorteil stellt sich die Tatsache heraus, dass in Island keine Maskenpflicht besteht, da in letzter Zeit so gut wie keine Corona-Fälle aufgetreten sind.

Nach einer etwa 40-minütigen Fahrt durch eine bizarre Lava-Landschaft erreichen wir unser Hotel Skuggy (auf deutsch: Schatten) in Reykjavik. Die Lage des Hauses ist optimal. Nur ein paar Schritte entfernt befinden sich die Innenstadt sowie der Hafen.

Unsere Zimmer sind noch nicht alle bezugsfertig, so d

HAllgrimskirche

in der Altstadt

in Reyjavik

ass wir die Gelegenheit haben, einen ersten Erkundungsgang durch die City zu unternehmen. Wir finden eine schöne Fu ßgä nge rzo ne mit viel en Ge sch äfte n vor und auch die moderne Hallgrims-Kirche auf dem höchsten Punkt der Stadt ist sehenswert. Auf einer freien Fläche in der Nähe unseres Hotels gönnen wir uns ein Bierchen zum Happy-Hour-Preis. Dazu wird uns noch Reggae-Musik geboten.

Es ist fast schon 17.00 Uhr, als wir endlich unsere Hotelzimmer beziehen können. Die Ausstattung ist o.k. – die Betten sind komfortabel und außerdem kann ein Balkon benutzt werden. Wie vorher verabredet, holen uns Bryndis und ihr Sohn mit 2 Pkw vom Hotel ab und wir fahren gemeinsam zu deren Haus, das am Rande von Reykjavik liegt.

Der geneigte Leser mag sich vielleicht wundern, wo plötzlich die Leute herkommen, die uns heute Abend zu sich einladen. Das war nämlich so:

Nach dem 2. Weltkrieg haben sich einige deutsche Frauen aufgrund eines Aufrufes der isländischen Regierung bereit erklärt, auszuwandern und, wenn es passte, einen Isländer zu heiraten und eine Familie zu gründen. Die Tante meiner Schwiegertochter war mutig und hat sich in dieses Abenteuer gestürzt. Sie heiratete einen Isländer und lebte auf einer Farm in der Mitte der Insel. Inzwischen ist das Ehepaar verstorben und die Farm wurde verkauft. Ihre 5 Kinder – also die Cousins und Cousinen von Andrea – leben heute an unterschiedlichen Orten auf der Insel und haben alle ihre eigenen Familien gegründet.

Wir werden also von Bryndis, der Ehefrau des Cousins Ingvar, abgeholt und herzlich von der Familie in Empfang genommen. Ingvar ist von Beruf Chefkoch in einem Hotel, Bryndis ist als Krankenschwester tätig. Dazu gekommen sind neben Ingvar´s und Bryndis´ 3 Kindern auch die Cousine Sigrun mit deren Tochter Henny. Wir verleben einen netten Nachmittag bei einem feinen Essen und leckeren Getränken. Unterhalten wird sich in Englisch, da die Gastgeber kein Deutsch und wir kein Isländisch beherrschen.

Aufgrund des langen Tages sind wir recht müde und werden dann gegen 21.00 Uhr wieder ins Hotel zurück gebracht. Nach einem Bier in der Bar des Hotels gehen wir zeitig schlafen. Ich bin nach meinem Sturz mit dem Fahrrad in der letzten Woche noch etwas gehandicapt. Aber es gibt ja Iboprofen und damit kann man einigermaßen gut schlafen.

 

12.07.2021
Das Frühstück ist gut und reichlich und auch für meine beiden Enkelkinder ist etwas dabei, das sie mögen. Heute werden wir einen Tagesausflug entlang dem Golden Circle unternehmen. Der Golden Circle (Goldener Ring) ist ein beliebter Rundkurs, der einige sehenswerte Stätten bietet. Wir fahren mit unserem Vito zu Bryndis, die uns mit Henny heute begleitet – Platz genug ist ja in unserem Mietwagen.

Wir fahren durch eine Landschaft, die über und über mit Lupinen bepflanzt ist. Diese Blumenart hat man gewählt, um den durch die Erosionen entstandenen losen Boden zu befestigen. Der Anblick ist beeindruckend schön. Die Sonne hat heute einen Ruhetag eingelegt – ab und zu schickt Petrus uns kleinen Regenschauer. Auch die Temperatur ist mit 12 Grad ist nicht gerade sommerlich.

Durch eine Lavalandschaft und über einige Berge kommen wir bei dem größten Binnensee der Insel an. Der nennt sich Pingvallavatn und ist ganzjährig nie wärmer als 3 Grad C – na klar, er wird ja auch von Gletscherwasser gespeist.

Als

Pingvallavatn

Pingvellir

Bodenspalte

Felswand

Öxararfoss

Geysir

Gullfoss

Faxi

nächstes besuchen wir einen Nationalpark, in dem sich die ehemalige Thing-Stätte Pingvellir befindet. Hier wurden in früheren Zeiten Verbrechen geahndet und Zwistigkeiten ausgeräumt. Auch das Museum ist interessant und begeistert sogar unsere Kinder.

Weiter geht die Reise zum nahe liegenden Wasserfall Öxararfoss, den wir über einen Holzsteg erreichen. Auch der Graben, der die Nahtstelle zwischen der europäischen und amerikanischen Erdplatte markiert, ist sehr interessant. Wir beobachten etliche Tauscher, die die Tiefe in einem total klaren Wasser erkunden.

Zur Mittagszeit kommen wir im Geothermalgebiet Haukadalur an. Die Hauptattraktion ist hier der Geysir Strokkur, der zuverlässig ca. alle 10 Minuten ausbricht. Aber auch kleinere Geysire, wie z.B. der Littli Geysir, können uns begeistern. Wir halten uns hier relativ lange auf und haben Glück, dass es zurzeit nicht regnet. Anschließend gönnen wir uns einen Mittagssnack in einem Imbissrestaurant. Die Preise sind hier auf Island für deutsche Verhältnisse nicht gerade niedrig. Aber das ist ja in ganz Skandinavien so.

Die nächste Station auf unserer Reise auf dem Golden Circle ist der beeindruckend große Wasserfall Gullfoss, dessen Name „goldener Wasserfall“ den Begriff Goldener Zirkel geprägt hat. Es werden etliche Fotos und Videos aufgenommen – da kann uns auch der leichte Nieselregen nicht viel anhaben. Nicht weit entfernt ist noch ein Wasserfall vorzufinden, der in eine landschaftlich reizvolle Gegend eingebettet ist. Er nennt sich Faxi. Für das Parken muss hier extra bezahlt werden.

Nach dem Besuch einer Tomatenplantage (das dazu gehörige Restaurant ist leider geschlossen) treten wir den Heimweg an. Wir setzen Bryndis und Henny wieder wohlbehalten zuhause ab und bedanken uns herzlich für die nette Führung und Begleitung. Dann fahren wir zurück ins Hotel. Vorher wird im nahe liegenden Supermarkt noch etwas eingekauft und mit einem Absackerbier in der Hotelbar klingt der Tag aus.

 

13.07.2021
Heute machen wir einen Ausflug zu dem aktiven Vulkan Fagradalsfjall, der sich auf der Reykjanes-Halbinsel befindet.

Am 19. März 2021 geschah der Vulkanausbruch, nachdem vorher schon etliche Erdbeben die Halbinsel erschüttert hatten. Ortschaften waren nicht gefährdet, da die nächste Siedlung knapp zehn Kilometerentfernt liegt. Auch heute ist der Vulkan noch aktiv und spuckt regelmäßig Feuer und Lava aus.

Bevor wir den Vulkan erreichen, machen wir einen Zwischenstopp an der Blauen Lagune. Hier können wir das blaue Wasser zwischen dem Lavagestein bewundern. Ganz in der Nähe befindet sich ein Kraftwerk, dass die Erdwärme in Energie umwandelt. Über Pipelines wird die gewonnene Energie in die Dörfer und Städte transportiert. Ganz Island bezieht die benötigte Energie durch Erdwärme.

Nach

Blaue Lagune

Vulkakegel

gut einer Stunde Fahrt parken wir auf einem Platz, auf dem sich schon zahlreiche andere Autos befinden. Der Weg zum Vulkan dauert länger als 1 Stunde. Er ist zunächst flach und wenig anstrengend. Wir erreichen ein Tal, das über und über mit Lava gefüllt ist (Lavapool). Das Gestein ist noch etwas warm. Dann wird es recht steil und man muss aufpassen, dass man wegen der losen Steine nicht ins Rutschen kommt. Meine Frau fühlt sich recht unsicher und bricht die Wanderung lieber ab. Ich begleite sie zurück zum flachen Stück des Weges, wo sie sich dann zurück zum Auto begibt.

Mit Anstrengung und Vorsicht klettern wir immer höher und erreichen schließlich einen Sendemast. Von hier aus hat man einen guten Blick auf den Vulkan, der gerade wieder Feuer und Lava ausspuckt. Aber die Sicht währt nicht lange: ganz schnell zieht eine Nebelwand auf und versperrt uns den freien Blick. Zudem werden wir noch von einem Eisregen belästigt, der uns unangenehm ins Gesicht peitscht.

Der Rückweg zum Parkplatz ist mindestens genauso anstrengend wie der Aufstieg, da man höllisch aufpassen muss, nicht abzurutschen. Ich selbst habe mich einmal auf den Hosenboden gesetzt – Gott sei Dank ist dabei nichts Schlimmes passiert.

Wir alle sind begeistert von dem Naturschauspiel – das Regenwetter nimmt man gar nicht so richtig wahr.

Nachdem wir einen Snack zu uns genommen haben, fahren wie zurück nach Reykjavik. Um 15.00 Uhr sind wir wieder im Hotel. Wir ruhen uns etwas aus und besichtigen anschließend den nahe gelegenen Hafen und die moderne Oper (von außen). Wir gönnen uns noch einen Cappuccino und erstehen in einem Souvenirladen je eine Weihnachtskugel, auf der die Reykjaviker Kirche abgebildet ist. Der Verkäufer erzählt uns, dass wir in diesem Jahr viel Glück hätten, denn in den bisherigen Jahren war die Stadt über und über mit Touristen belagert. In diesem Jahr sei es relativ ruhig. Hier kann man mal anders herum sagen: Corona sei Dank!

Abends gehen wir alle zum Essen in ein Grillcenter – da hat jeder etwas nach seinem Geschmack gefunden.

 

14.07.2021
Heute steht eine Rundfahrt auf der Halbinsel Snæfellsnes auf dem Programm. Die Halbinsel weist jede Menge Attraktionen aus und spiegelt vieles im Kleinformat wider, was an Sehenswürdigkeiten auf ganz Island zu bewundern ist.

Wir starten nach gutem Frühstück um 09.00 Uhr. Es ist bewölkt, aber trocken – etwa 13 Grad C. Wir fahren durch einen langen Tunnel und über einen Fahrdamm, bis wir die Halbinsel Snæfellsnes erreicht haben.

Der erste Stopp auf unserer heutigen Reise wird beim erloschenen Krater Eldborg eingelegt. Bis wir den Kraterrand erreichen, dauert es fast 1 ½ Stunden. Zum

Schluss wird es recht mühsam und steil. Zum Glück kann man sich an einem Kettengeländer festhalten. Von oben hat man eine schöne Weitsicht und einen Blick 50 m tief in den Krater hinein. Mein Enkel meint beim Fotografieren, dass er noch nie soviel Nichts aufgenommen hat, was zu einem allgemeinen Gelächter führt.

Der

Eldborg

Krater Eldborg

Felsenwand

schwarze Kirche

kleiner Sandstrand

Lavalandschaft

selbe Weg führt uns zurück zum Auto und es ist schon Mittag, als wir die Fahrt fortsetzen.

Eine Sehenswürdigkeit jagt die andere: zunächst machen wir bei einer langen Klippenwand halt. Gerade noch rechtzeitig zurück beim Auto, beginnt es zu regnen. Aber schon bald ist es wieder trocken. Dann besichtigen wir die Schwarze Kirche in Búðir, wo sich früher einmal ein wichtiger Handelsplatz befand. Rechts von uns ist der Gletscher Snæfellsjökull zu erkennen. Wir fahren jedoch nicht höher hinauf, da der Vulkangipfel sich in den Wolken befindet und die Sicht bestimmt nicht gut sein würde.

Beim Saxhóll Crater steigen mein Sohn und die Kinder mehr als 400 Treppenstufen hinauf und schauen in das Innere des Kraters und weit hinaus über die Lavafelder. Anschließend bestaunen wir die Rauðfeldsgjá-Schlucht mit vielen Klippen, die an die Landschaft in Irland erinnern. Es folgt ein schwarzer Strand. Hier läuft meine Enkelin hinunter, um durch einen Spalt ein Foto zu schießen. Schließlich landen wir bei dem Leuchtturm in Malarrif, der sich durch seine Raketen-ähnliche Form auszeichnet. Ganz in der Nähe befindet sich in Hellnar eine kleine aber sehr fotogene Kirche.

Zum Essen versuchen wir zunächst in dem Dorf Hellnar etwas zu finden. Schließlich landen wir dann im nächsten Dorf Arnarstapi in einem Schnellimbiss, wo es Burger und Pommes gibt. Genau das Richtige für unsere Kids.

Bevor wir den Heimweg antreten, wird noch ein Stopp bei der Schlucht mit dem Namen Rauðfeldsgjá eingelegt. Ihren Namen verdankt sie einer tragischen Geschichte: Die Brüder Rauðfeldur und Sölvi sollen hier mit der Tochter des Halbtrolls Bárður gespielt haben. Der Sage nach verschwand sie dabei auf mysteriöse Weise. Aus lauter Wut über den Verlust seiner Tochter soll Bárður die Brüder in die Schlucht gestürzt haben. Noch heute sollen die Geister der Verunglückten hier ihr Unwesen treiben. Der Zustieg zur Schlucht gestaltet sich etwas schwierig, da der Zugang recht eng ist. Aber unsere Kinder inkl. Mirko und Andrea meistern dies bravourös.

Wir machen uns auf den Weg zurück ins Hotel, dass wir gegen 17.00 Uhr erreichen.

Auch der heutige Tag war recht anstrengend. Aber die tollen Eindrücke entschädigen für alles.

 

15.07.2021
Heute nehmen wir uns vor, in den Südosten der Insel zu fahren und dabei die dort vorhandenen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Es begleiten uns Ingvar, Bryndis und deren Tochter Ragnar, sowie Henny und deren Tochter Monika. Insgesamt starten wir mit 3 Pkw. Laut Aussage von Ingvar wird dies heute ein 15-Stunden-Tag, denn wir werden wohl fast 900 km zurücklegen müssen.

Das erste Highlight des heutigen Tages befindet sich beim Wasserfall Seljalandsfoss, dessen Wasser 66 m tief hinabstürzt. Hier ist die Besonderheit, dass man hinter den Wasserfall gehen kann. Ich finde, das erinnert doch stark an die alten Indianerfilme. Natürlich wird eine ausführliche Besichtigung und Begehung unternommen. Auch die daneben liegenden kleineren Wasserfälle werden bestaunt.

Blickt man nach Süden, so erkennt man die Westmännerinseln (Vestmannaeyjar), auch ein beliebter Touristenort. Ein besonders einschneidendes Ereignis in der Geschichte der Inseln stellten die Ausbrüche der Vulkanspalten beim Eldfell auf Heimaey im Jahre 1973 dar, die die Evakuierung aller Einwohner nötig machten und das Aussehen der Insel grundlegend veränderten.

Ganz in der Nähe befindet sich auch der Vulkan Eyjafjallajökull, der 2010 infolge einer gewaltigen Eruption zu einer Einstellun

Seljalandsfoss

Seljalandsfoss

Skogafoss

Black Beach

am Black Beach

am Diamantstrand

g des Flugverkehrs führte.

Wir setzen die Reise fort und gelangen wenig später zu einem weiteren Wasserfall, dem Skógafoss. Auch dieser Wasserfall ist recht gewaltig. Die Kinder klettern einen Trekkingpfad empor und können das Naturereignis von oben aus bewundern.

Nachdem wir den Black Beach (schwarzer Strand) gesehen und fotografiert haben, lotst uns Ingvar nach Kirkjubæjarklaustur, einer Kleinstadt, in der 2 Schwestern von Ingvar bzw. 2 Cousinen meiner Schwiegertochter, wohnen (Hildur und Björg, genannt Leuga). Sie lassen es sich nicht nehmen, uns fürstlich mit Kaffee und Kuchen zu bewirten. Bei der Weiterfahrt schließt sich Hildur uns an. Sie wird dann auf der Rückfahrt wieder von Henny zurückgebracht.

Nach schier endloser Fahrt durch eine Lavawelt erreichen wir abends den Diamond Beach (Diamantstrand). Wir staunen nicht schlecht: auf einem vom Gletscher Vatnajökull herabfließenden Wasserlauf schwimmen große Eisbrocken, die sich ins Meer ergießen. Auch einige Robben sind zu erkennen. Die Wellen des Atlantiks spülen das Eis zurück an den schwarzen Sandstrand, so dass man meint, das Ufer wäre mit glitzernden Diamanten besetzt. Das ist wirklich eine atemberaubende Ansicht. Schon wegen dieses Highlights hat sich der lange Ausflug gelohnt. Da kann uns auch der leichte Nieselregen nichts anhaben.

Für das leibliche Wohl sorgen Ingvar und Bryndis, indem sie einen Reisegrill aufbauen und uns mit Hotdogs bewirten. Das ist wohl typisch Isländisch: auch im Regen wird gegrillt.

Um 19.30 Uhr verlassen wir den Diamond Beach und treten die Heimfahrt an. Zur Hälfte der Strecke machen wir Fahrerwechsel und um 0.30 Uhr sind wir dann wieder im Hotel.

Das war ein sehr langer und anstrengender Tag – aber traumhaft schön.

 

16.07.2021
Heute legen wir einen Ruhetag ein. Wir frühstücken erst um 09.00 Uhr und wandern anschließend zum Hafen, um uns Tickets für ein Whale Watching zu besorgen. Das soll morgen stattfinden. Nachdem das alles gut geklappt hat (pro Person kostet der Spaß etwa 75 €), unternehmen wir einen Bummel durch die Innenstadt und kaufen hier und da etwas ein. Wir gönnen uns je einen Cappuccino und besuchen danach ein großes Einkaufszentrum. Auch dort kann der Eine oder Andere etwas mehr oder weniger Nützliches finden.

Um 15.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und, wie sagen die Kids, wir chillen eine Runde.

Abends werden wir wieder mit 2 Autos abgeholt und verbringen einen netten Abend bei Bryndis und Ingvar. Letzterer lässt es sich nicht nehmen, uns ein Gala-Diner zu kredenzen. Als Vorspeise wird Hummersuppe serviert und als Hauptgang können wir uns an Rinderfilet und Lammkarrée mit erlesenen Gemüsebeigaben und Soßen erfreuen. Damit nicht genug: zum Nachtisch wird eine Torte serviert. Ich glaube, wer hier hungrig geblieben ist, der hat wohl etwas falsch gemacht.

Wir verleben einen netten Abend mit angeregten Gesprächen und sind dann um 0.30 Uhr wieder im Hotel.

 

17.07.2021
Den Vormittag lassen wir ruhig angehen und gehen noch einmal in die Stadt. Hier und da wird noch ein Foto geschossen, denn heute scheint auch mal für einige Zeit die Sonne. Pünktlich um 13.00 Uhr sind wir an Bord der „Andrea“, einem Schiff, vergleichbar mit der Größe eines Butterschiffes auf der Ostsee. Der Kapitän lotst uns hinaus zu einer Meeresbucht, wo üblicherweise KonzerthausWale gesichtet werden. Und tatsächlich: ein Buckelwal im Teenageralter taucht auf, holt Luft und taucht nach wenig später wieder unter. Das wiederholt sich etwa 10-minütig. Hanna steht vorn am Bug des Schiffes und nimmt alles mit ihrer Kamera auf. Da spielt der eisige Wind dann keine Rolle mehr.

Auch kleine Minkwale treffen wir an sowie viele Papageientaucher (Puffins), die flott dicht über das Wasser flitzen.

Wieder an Land treffen wir uns noch einmal mit Ingvar und Bryndis. Auch der älteste Cousin meiner Schwiegertochter, Björn, ist mit seinen beiden Kindern dabei. Somit haben wir nun alle 5 Cousins und Cousinen kennen gelernt.

Jetzt heißt es endgültig Abschied zu nehmen, dann morgen geht es mit dem Flieger zurück nach Deutschland. Wir bedanken uns noch mal herzlich für die nette Aufnahme und die Bewirtungen und wünschen uns gegenseitig alles Gute. Vielleicht sieht man sich ja im nächsten Jahr wieder. Angedacht ist nämlich eine Reise von Ingvar samt family nach Deutschland.

Abends gehen wir noch einmal ins Grillcenter am ZOB und werden alle richtig satt.

 

18.07.2021
Heute am Rückreisetag stehen wir zeitig auf und frühstücken um 07.00 Uhr. Ohne Probleme fahren wir zurück zum Flughafen Keflavik, wo zunächst das Auto wieder abgegeben wird. Auch alles Weitere geht ohne Schwierigkeiten vonstatten. Am späten Nachmittag sind wir wieder im warmen Hamburg (23 Grad), wo wir mit unseren Autos dann, abgesehen einmal von einer Umleitung, sicher in Mölln bzw. Lehmrade ankommen.

Ja - damit endet unsere Islandreise, die wir sicherlich noch lange mit positiven Gedanken im Gedächtnis behalten werden. Trotz des mäßigen Wetters haben wir viele schöne und interessante Dinge gesehen und erlebt. Auch unsere Kids haben voll mitgezogen. Es gab kein Jammern und kein Klagen und zu den verabredeten Zeiten waren sie stets pünktlich.

Island ist wirklich eine Reise wert!

 

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