Nachdem wir im letzten Jahr die Weihnachtsmärkte in Prag besucht haben, findet auch dieses Jahr wieder unsere traditionelle Adventsfahrt statt. Es soll in den Harz gehen. Das Reisebüro Behrens bietet zum 3. Advent eine Reise an, die genau nach unserem Geschmack ist. Auf dem Programm stehen Besuche der Weihnachtsmärkte in Goslar, Werningerode und Hildesheim sowie eine Tagestour mit dem Bus durch den Harz. Die Unterbringung ist in einem Hotel in Hahnenklee vorgesehen.
Wir sind gespannt, ob alles so ablaufen wird, wie der Reisekatalog es verspricht.
09.12.2016 Wir treffen uns auf dem Busparkplatz in Lübeck. Um 08.00 Uhr geht die Reise los. Der Busfahrer macht einen sicheren und netten Eindruck. Scherzhaft könnte man meinen, dass er sich bei dieser Fahrt besonders viel Mühe gibt, denn schließlich hat er seine Frau mitgenommen und blamieren möchte er sich wohl auf keinen Fall.
In Hamburg steigen die letzten Gäste ein. Es nieselt leicht und es ist für die Jahreszeit recht warm, etwa 11 Grad C. Auf einem Rastplatz im Allertal wird das obligatorische Behrens-Frühstück serviert: 2 belegte Brötchen mit Kaffee und Sekt.
Ein Fahrgast meint angesichts der Salatblätter unter dem Aufschnitt: "Ah, da kommt ja das Schneckenfutter!" Man mag das vielleicht so sehen, die Hauptsache ist aber doch, dass es allen geschmeckt hat. Und das hat es.
Be
i trockenem Wetter erreichen wir um 12.30 Uhr Goslar. Der Fahrer lässt uns unterhalb der Kaiserpfalz heraus. Wir werden von einer netten Stadtführerin in Empfang genommen, die uns im weiteren die schönen Seiten Goslars vorstellt. Zunächst erfahren wir einiges über die Kaiserpfalz, dem Domizil des Monarchen, wenn er sich in der Stadt aufgehalten hat. Der dazu gehörige Dom wurde vor Jahrhunderten bereits abgerissen. Heute befindet sich hier ein großer Parkplatz. Lediglich das Eingangstor ist noch vorhanden.
Wir schlendern durch die schöne Altstadt und sehen sehr alte Häuser, deren Fassaden und Dächer geschnitzte Schindelauflagen vorweisen - eine Besonderheit in dieser Gegend. Beim Goethehaus und beim Siemenshaus erhalten wir einen Vortrag über die Historie dieser Gebäude. Bald erreichen wir den Marktplatz, auf dem sich ein großer und schöner Weihnachtsmarkt befindet. Hier werden wir entlassen und haben Gelegenheit, auf eigene Faust das Stadtzentrum zu erkunden. Zunächst gönnen wir uns einen Glühwein, der trotz der relativ warmen Temperaturen dennoch schmeckt. Auch eine Krakauer Wurst (Heike: Pferdegriller) darf nicht fehlen.
Wir wandern um das Rathaus herum, besuchen einen Weihnachtswald, bestehend aus einer Vielzahl von aufgestellten Tannen und Marktbuden und beobachten um 15.00 Uhr das Glockenspiel und Figurenlaufen am Giebel des Kämmereigebäudes.
Um 15.15 Uhr sitzen wir wieder im Bus und verlassen Goslar in Richtung Hahnenklee, wo sich unser Hotel befindet. Es ist bereits dunkel, als wir beim Residenzhotel Harzhöhe ankommen. Das Haus ist riesig groß und vermittelt den Charme der 70-er Jahre. Die Zimmer sind geräumig und gut ausgestattet. Wir treffen uns im Raum "Hahnenklee", wo uns Kaffee, Glühwein, Kekse und Christstollen angeboten werden. Um 18.00 Uhr findet das Abendessen statt, bestehend aus einem Büffet mit der Auswahl von 3 warmen Gerichten sowie diversen Vor- und Nachspeisen. Der Clou dabei ist, dass auch alle Getränke all inclusive sind. Jürgen meint, da könne er ja sein Geld wieder bei der Bank einzahlen, wenn man hier doch keine Chance habe, etwas auszugeben.
Das Hotel verfügt über einen großen Gesellschaftsraum, in dem wir uns zu der abendlichen Pikenrunde treffen. Der Raum ist gut besucht, wohl auch deshalb, weil die Getränke gratis sind. Bei anderen Reisen war das immer so, dass wir fast die einzigen Barbesucher waren. Die anderen Reiseteilnehmer waren da wohl offensichtlich immer beim Fernsehen in ihren Hotelzimmern.
Um 23.00 Uhr ist Zapfenstreich.
10.12.2016 Nach einem guten Frühstück sitzen wir um 08.30 Uhr im Bus und starten eine Tagesfahrt durch den Harz. Uns ist ein kompetenter und lustiger Reiseleiter zugeteilt, der uns durch den heutigen Tag begleiten wird. Zunächst wird erst einmal das Programm geändert: Niemand hat etwas dagegen, dass die Brockenbahnfahrt ausfällt und dafür weitere Teile des Harzes besichtigt werden können.
Hahnenklee verfügt über eine große Stabskirche, die wir von außen besichtigen können. Wir durchfahren die Vororte von Goslar und können dabei einen schönen Blick durch das Eingangstor in die Altstadt werfen. Auch Werningerode wird nur gestreift. Beim Kloster Michaelstein steigen wir aus und besichtigen die große Anlage, die heute eine Musikakademie beherbergt. Wir halten uns hier etwa eine Stunde auf und sehen dabei auch schöne Guts- und Gasthäuser, 1 Museum sowie einige Fischteiche.
Weiter geht die Fahrt mit Blick auf den Brocken, der heute ausnahmsweise einmal nicht in Nebel eingehüllt ist. Wir sehen die schöne Burg Regenstein und sind dann bald in Blankenburg. Dies ist die Heimatstadt unseres Reiseleiters. Wir fahren extra an seinem Haus vorbei, das er uns stolz präs
entiert. Seine Frau hat aber trotz Hupens nicht aus dem Fenster geschaut.
Über uns thront die Blankenburg, nach stolzer Aussage unseres Reiseleiters das größte Welfenschloss Deutschlands. Über die Rappbodetalsperre gelangen wir nach Rübeland. Dieser Ort ist bekannt wegen der Hermannshöhle und der Baumannshöhle, 2 interessante Tropfsteinhöhlen.
Um 12.00 Uhr sind wir in Werningerode, wo uns der Reiseleiter zu einem Besuch des großen Weihnachtsmarktes entlässt. Der Markt ist wirklich sehenswert. Die Buden sind alle phantasiervoll geschmückt und die Kulisse des bekannten Rathauses sorgt für eine schöne Stimmung. Nach Verzehr einer Bratwurst schlendern wir durch die Fußgängerzone. In einem Geschäft für Erzgebirgskunst können Sigrun und Jürgen einen Schwibbogen erstehen, den Ilka zu Weihnachten geschenkt bekommen soll.
Auf einem anderen kleinen Markt gönnen wir uns einen Glühwein und haben einen netten Plausch mit einem Paar aus Köln. Dann wird es auch schon bald Zeit, sich wieder am Bus einzufinden.
Am Bahnhof der Harzquerbahn wird eine Kaffeepause eingelegt. Dann geht es weiter über Braunlage nach Clausthal, wo sich die größte Holzkirche Deutschlands befindet. Wir sehen sie beim Vorbeifahren. Unterwegs bringt uns der Reiseleiter den einen oder anderen Witz zu Gehör, auch mit leichter Tendenz zur Schlüpfrigkeit. Die meisten Witze habe ich vergessen; der mit dem Kind und der Eisenbahnschlampe ist aber noch in Erinnerung geblieben.
Um 17.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und einhellig der Meinung, dass wir einen schönen Tag verlebt haben. Heute Abend steht noch eine Fackelwanderung auf dem Programm, die wir aber nach einiger Überlegung absagen. Nach Aussage der anderen Teilnehmer hätten wir auch nichts versäumt. Zum einen wurden überhaupt keine Fackeln ausgegeben und zum anderen dauerte die Wanderung nicht 1/2 Stunde sondern 1 1/2 Stunden, was einige Gäste dazu veranlasste, ein Taxi zurück zum Hotel zu nehmen.
Nach dem Abendessen verbringen wir unsere Zeit wieder mit Piken in der Bar. Wir ziehen einmal um, als am Nachbartisch sehr laute Musik aus dem Kofferradio ertönt. Zu vorgerückter Stunde wird Sigrun von einem leicht angetrunken Mitglied der Kofferradio-Runde angesprochen, ob sie noch Lust hätte, mit in eine Disco zu gehen.
Als sie antwortet: "Vielleicht morgen", gibt sich der Zeitgenosse zufrieden, nichtahnend, dass wir morgen Abend schon wieder zuhause sind.
Pikenergebnis in folgender Reihenfolge: Heike - Jürgen - Marion - Sigrun - Manfred.
11.12.2016 Um 09.30 Uhr verlassen wir mit gepackten Koffern Hahnenklee und sind dann schnell wieder auf der A7. Das Wetter ist heute nicht so gut wie an den ersten beiden Tagen. Es ist nebelig und es nieselt so leicht vor sich hin. Gegen 10.30 Uhr parkt der Fahrer sein Gefährt auf einem Platz nahe der Altstadt von Hildesheim. Wir haben jetzt die Möglichkeit, den Weihnachtsmarkt zu besichtigen.
Die Innenstadt von Hildesheim weist sehr schöne und gut erhaltene alte Gebäude auf. Auf dem Rathausmarkt befindet sich der Weihnachtsmarkt. Im Vergleich zu den Märkten in Goslar und Werningerode ist der Markt hier recht klein, aber nicht minder schön. Als wir gerade unsere Mittagsmahlzeit in Form einer Bratwurst verzehren, ereignet sich ein Unfall. Eine Marktfrau gerät auf dem glatten Kopfsteinpflaster ins Stolpern und verletzt sich schwer am Knöchel. Da muss dann letztlich ein Krankenwagen kommen, um die Unglückliche ins Krankenhaus zu bringen.
Um 15.30 Uhr sind wir wieder in Lübeck. Wir verabschieden uns voneinander und sind alle der Meinung, dass wir auch in diesem Jahr einen schönen Kurzurlaub zur Adventszeit verbracht haben. Wir sind alle schon ganz gespannt, wohin die Reise im nächsten Jahr gehen wird.
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