25.05.2017
114 km
- Meine Vatertagstour -
Das Frühstück ist vom Allerfeinsten - da bleiben keine Wünsche offen. Gut gestärkt mache ich mich gegen 09.00 Uhr wieder auf die Reise. Der Himmel ist stark bewölkt, aber es ist trocken und das
wird den ganzen Tag auch so bleiben.
Schnell ist Ahlden erreicht. Diese Stadt habe ich bereits 2011 während meiner Heide-Leine- Wesertour kennengelernt. Aber es schadet ja nicht, wenn man sich noch einmal das Scheunenviertel und das schöne Schloss anschaut.
Über k
leine Dörfer erreiche ich Bothmer, das eine alte Mühle und auch ein schönes Schloss aufweisen kann. Anschließend passiere ich Schwarmstedt (hier habe ich 2011 übernachtet) und orientiere mich des Weiteren parallel zum Verlauf der B 214. Zunächst ist nichts von der Aller zu sehen, da der Kurs südlich des Flusses verläuft. Erst bei Wietze führt der Weg für eine ganze Weile direkt am Fluss entlang und man hat dadurch einen schönen Blick über die Flussniederung. Der Radweg ist zwar nicht asphaltiert sondern als Schotterweg ausgelegt, aber das tut dem Fahrvergnügen keinen Abbruch. Es sind heute zahlreiche Männer- und auch Frauengruppen unterwegs, die auf ihre Art und Weise den Vatertag feiern. Es ist erstaunlich, dass bereits am Vormittag einige Zeitgenossen so stark alkoholisiert sind, dass sie das Ende der Feier mangels Durchhaltevermögen wohl nicht mehr erleben werden.
Es ist jetzt 12.00 Uhr und ich denke, ich könnte eine längere Pause vertragen. Auf der Karte sehe ich einen Hinweis auf das Schloss Oldau und ich denke, dies könnte ein schöner Platz für meine Ras
t sein. Als ich dort ankomme, muss ich leider feststellen, dass ich zu flüchtig gelesen habe: nicht “Schloss Oldau” sondern “Schleuse Oldau” steht in meinem bikeline-Büchlein. Da hier auch keine Sitzmöglichkeiten bestehen, radele ich weiter und finde in der City von Celle einen schönen Platz in der Fußgängerzone. Die Innenstadt ist heute am Himmelfahrtstag sehr belebt und hier und da finden kleine Veranstaltungen statt.
Auch heute ist die Zimmersuche nicht so einfach. Viele Hotels sind wegen des verlängerten Wochenendes ausgebucht. Schließlich gelingt es mir, in Gifhorn ein Zimmer zu bestellen. Da habe ich umso mehr Glück, dass ich die Wirtin überhaupt am Telefon erwische, denn heute ist dort eigentlich Ruhetag.
Nach einer Stunde Pause geht die Fahrt weiter. Man Fahrradcomputer hat jetzt endgültig seinen Dienst eingestellt. Ich vermute, dass die Batterie im Sender zu schwach ist und gewechselt werden muss. Ich werde mich morgen einmal darum kümmern.
Die folgende Strecke ist etwas anstrengender, da für eine lange Passage der Weg mit grobem Schotter belegt ist. Ich durchfahre Schwachhausen und Müden. Ich denke, dass die in den Dorfnamen beschriebenen Zustände nach mehr als 5 Stunden im Sattel auch auf mich zutreffen könnten. Prompt lege ich eine Pause ein und nehme meine Dopingmittel in Form von ACE-Saft und Traubenzucker zu mir.
Es
folgt jetzt eine etwa 6 km lange Waldpassage. Eine Männergruppe versperrt mir den Radweg und ich mache mich mit Klingeln bemerkbar. Ein junger Mann dreht sich zu mir um, torkelt und verliert das Gleichgewicht. Er knallt mit voller Wucht mit dem Hinterkopf auf einen großen Stein und bleibt besinnungslos und stark blutend liegen. Seine beiden Kumpel, die wohl ebenfalls stark alkoholisiert sind, stehen unschlüssig daneben und starren mit glasigen Augen vor sich hin. Schnell wähle ich die Notrufnummer 112 und bereits nach 5 Minuten erscheint ein Krankenwagen und wenig später die Polizei. Der Notarzt kümmert sich um den Unglücksraben, der jetzt langsam wieder zu sich kommt. Nachdem der Polizist meine Daten aufgenommen hat, kann ich die Fahrt fortsetzen und hoffe, dass nichts Schlimmes passiert ist und der Verunglückte schnell wieder gesund wird.
Gegen 16.45 h erreiche ich das Hotel, das in unmittelbarer Nähe der Fußgängerzone liegt. Nach dem Einchecken mache ich mich bei schönstem Wetter auf den Weg in die Innenstadt. Sehenswert sind u.a. das Rathaus, die Kirche und vor allem das prächtige Welfenschloss. Im Schlosspark sind noch zahlreiche Vatertagstrupps anzutreffen und entsprechend hoch ist der Geräuschpegel. Auch die Polizei und einige Security-Leute sind anwesend. Mein Abendessen nehme ich im Außenbereich einer Pizzeria ein und bin mit der Pizza Frutti di Mare sehr zufrieden.
Abends schaue ich mir im Hotelfernseher das 1. Relegationsspiel der Bundesliga zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig an. Um 22.30 ist Zapfenstreich.
Tagestelegramm: gefahrene km: 114 insgesamt: 304 Unterkunft: kleines und feines Zimmer in der Innenstadt. Wetter: morgens kühl und bewölkt, nachmittags Auflockerungen - angenehmes Radelwetter. Spruch des Tages: Für mich ein toller Vatertag - so wie ich ihn ganz gerne mag. Wind und Wetter waren fein, da kann ich doch zufrieden sein!

|

|
zurück
|
weiter
|
|
|